100 Tage Netz Elbe-Spree

2022 war das Jahr der Umsetzung und Inbetriebnahme jahrelanger Planungs- und Genehmigungsverfahren für einen besseren ÖPNV in Berlin und Brandenburg.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember des letzten Jahres wurden im VBB-Gebiet die Netze Elbe-Spree und Lausitz in Betrieb genommen. Nach über 100 Tagen des laufenden Betriebs zieht der VBB Bilanz und wagt einen Blick nach vorne.

Wie ist es bisher gelaufen?

Um das Schienennetz und Bahnhöfe im VBB-Land zu verbessern, wurden insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro in die Metropolregion investiert. Rund 125 Kilometer Gleise, 165 Weichen sowie 25 Brücken wurden modernisiert und erneuert. Neben dem Ausbau der Schieneninfrastruktur investierten die Länder Berlin und Brandenburg gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen in Taktverdichtungen und neue bzw. umgebaute Fahrzeuge.

Wie sieht es aktuell aus? 

Das neue Netz Elbe-Spree bringt seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 rund 30 Prozent mehr Angebot auf die Schiene. Insgesamt werden 28 Millionen Zugkilometer auf 17 Linien inkl. dem Flughafen-Express (FEX) gefahren. Die Kapazitäten sind durch eine dichtere Taktung und längere Züge deutlich erhöht worden, zusätzlich steigt der Komfort für die Fahrgäste durch die neuen bzw. umgebauten Fahrzeuge mit WLAN, Auslastungsanzeigen und mehr Fahrradbereichen.

Nach 3 Monaten der neuen Verkehrsverträge Netz Elbe-Spree und Netz Lausitz können wir eine sehr gute Bilanz ziehen: Der Betriebsstart hat funktioniert, Fahrzeuge und Personale waren im Wesentlichen da, nur einzelne Züge konnten pandemiebedingt bis Ende Januar nicht fahren. Mittlerweile hat sich alles bestens eingespielt. Wir stellen erfreut fest, dass der zusätzliche 3. Zug des RE1 mit seinen 800 Sitzplätzen zunehmend angenommen wird. Gleiches gilt auch für die zusätzlichen Angebote wie zB die RB32 ab Oranienburg und Ludwigsfelde und die RB24 ab Wünsdorf, die Verdichterzüge zwischen Bad Belzig und Berlin und vieles mehr. Auch die Flügelungstechnologie der RE10 und RE11 in Falkenberg (Elster) hat sich eingespielt. Absolut unbefriedigend ist jedoch die Auslieferung der neuen Züge für die Linien RB33, 37 und 51 durch die Firma Alstom. Diese 2-teiligen Triebzüge sind jetzt erst im Zulauf. Die ODEG konnte jedoch ein sehr gutes Ersatzkonzept aufrecht erhalten, so dass es zu keinen nennenswerten Zugausfällen kam. Jetzt muss nur noch die Eisenbahninfrastruktur funktionieren. Die vielen Baumaßnahmen überall im Netz, mit teilweise erheblichen Einschränkungen des Zugverkehrs, zeigen den großen und dringenden Nachholbedarf. Und wir brauchen darüber hinaus auch noch mehr Infrastruktur, daran arbeiten wir im Projekt i2030. 

  Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement im VBB

Besondere Barrierefreiheit im Desiro HC

 Die ODEG setzt u.a. neue Züge vom Typ Siemens Desiro HC ein. Mit dem Einsatz der neuen Fahrzeuge ist es nun auch möglich, dass Rollstuhlfahrer*innen selbstständig gut ein- und aussteigen können, unabhängig von der Bahnsteighöhe. Ein Mittelwagen (Vierteiler) bzw. zwei Mittelwagen (Sechsteiler) bieten ab sofort zwei unterschiedliche Einstiegshöhen an. Der jeweils passende Ein- und Ausstieg wird außen und innen angezeigt.

Eine Faktenübersicht zum barrierefreien EInstieg im Desiro HC gibt es hier

Umbaufahrzeuge der DB Regio Nordost

Die DB Regio Nordost setzt sei dem Fahrplanwechsel auf vielen Linien fünf Doppelstockwagen mit Lok und einer Kapazität von bis zu 550 Sitzplätzen ein. Zudem wurden 41 Talent 2-Triebzüge modernisiert. Auch diese Züge bieten kostenloses WLAN, eine verbesserte Fahrgastinformation sowie neu gestaltete Sanitärräume.

Links

Weitere spannende Informationen sowie Videos zum Netz Elbe-Spree gibt`s auf der Landingpage der ODEG.