FAQ zu Rechenmodell und Rechenkern

Hier bekommen Sie Antworten auf häufige Fragen zum Wohn- und Mobilitätskostenrechner (WoMoKo) des VBB.

Fragen & Antworten

Kartendarstellung mit dem Auskunftsgebiet des WoMoKo.
Das Auskunftsgebiet des Wohn- und Mobilitätskostenrechners. © VBB
Kartendarstellung des VBB-WoMoKo mit Darstellung der im Rechenkern genutzten rund 1000 Immobilienbezirke
Räumliches Betrachtungsgebiet des VBB-WoMoKo auf Ebene der im Rechenkern genutzten rund 1000 Immobilienbezirke © GGR Planung

Der WoMoKo enthält Daten für die gesamte Stadt Berlin sowie das gesamte Bundesland Brandenburg. Details können Sie der Kartendarstellung entnehmen.

Die im WoMoKo genutzten Grundlagendaten liegen grundsätzlich auf verschiedenen räumlichen Ebenen vor: 

  • Für die Kauf- und Mietpreise für Wohnimmobilien wurden 744 Wohnkostenzonen gebildet. Die Stadt Berlin ist dabei in 386 kleinräumige Zonen unterteilt, im brandenburgischen Teil der Untersuchungsregion ist die Differenzierung etwas gröber (i. d. Regel die Gemeindeebene, die Städte sind zusätzlich räumlich unterteilt, um innerstädtische Wohnkostenunterschiede berücksichtigen zu können). 
  • Angaben zu den Wohnnebenkosten werden, sofern raumabhängige Kostenunterschiede berücksichtigt werden, in der Regel auf Ebene der Städte und Gemeinden ermittelt. 
  • Abschätzungen der Pkw-Nutzung für die Arbeits- und Ausbildungswege erfolgen auf Ebene von sog. „Verkehrszellen“. Dabei handelt es sich um eine Untergliederung des Untersuchungsgebietes in kleinräumige Einheiten, die bereits für andere planerische Fragestellungen genutzt wird. Die Auskünfte, die der WoMoKo für Distanzen, Fahrt- und Wegezeiten für Pkw-Verkehre sowie für Fuß- und Radwege gibt, werden auf Basis von Fahrten und Wegen zwischen diesen Zellen ermittelt (und nicht adressscharf).     
  • Die Angaben zu ÖPNV-Verbindungen und ihrer Fahrtdauer erfolgt über eine Schnittstelle zur Fahrplanauskunft des VBB – und damit als Punkt-zu-Punkt-Routing.

Der WoMoKo berechnet und bilanziert haushaltsstrukturabhängige Durchschnittskosten für das Wohnen und die Mobilität am gewählten Standort. Viele der dabei genutzten Werte können durch den Nutzer individuell an seine konkrete Situation angepasst werden.

Die Grundlage für die Ermittlung der Wohnkosten bilden durchschnittliche Immobilienkaufpreise bzw. durchschnittliche Nettokaltmieten, die von einem darauf spezialisierten Büro auf Grundlage von Angebotspreisen hergeleitet und für die Nutzung im WoMoKo eingekauft wurden. Diese Preise werde auf Ebene kleinräumiger Betrachtungseinheiten ausgegeben. Dies sind in Berlin 386 Teilräume, in Brandenburg ist es in aller Regel die Gemeindeebene, Städte sind zusätzlich nochmal kleinräumig geschnitten (insgesamt 358 Teilräume). Für die Ermittlung der monatlichen Belastung des Nutzerhaushaltes durch einen Immobilienkredit werden die durchschnittlichen Erwerbskosten für den jeweiligen Standort zzgl. der Erwerbsnebenkosten mit haushaltstypischen Annahmen für die Finanzierungsbedingungen (Zinssatz, Laufzeit des Kredites) verrechnet. 
Bei der Preisangabe handelt es sich um das Resultat einer Modellschätzung, die als wesentliche Datenquelle Preise für tatsächlich am Markt angebotene Immobilien berücksichtigt. Eine Prüfung, ob eine entsprechende Immobilie am Standort existiert oder am Markt verfügbar ist, findet bei der Nutzung des WoMoKo indes nicht statt.

Grundlage der berücksichtigen Wohnnebenkosten sind durchschnittliche haushaltstyp- bzw. wohnflächenabhängige Verbrauchsmengen sowie durchschnittliche Verbrauchspreise. Berücksichtigt sind Kosten für

  • das Heizen der Wohnung, 
  • den Haushaltsstrom, 
  • die Warmwasseraufbereitung, 
  • Frisch- und Abwasser sowie 
  • weitere Wohnnebenkostenarten (z.B. Müll, (Straßen-)Reinigung, Grundsteuer, Kosten für die Instandhaltung, ggf. Aufzug oder Gartenpflege). 

Die Kostenkennwerte können durch die Nutzer individuell angepasst werden

Die Anzahl der im Haushalt verfügbaren Pkw legt der Nutzer im Dialog mit dem WoMoKo fest. In Abhängigkeit der Haushaltsstruktur werden Kosten für haushaltstypische Fahrzeugtypen vorbelegt. Die datenstrukturelle Grundlage der Kostenschätzung bilden Zulassungsdaten des Kraftfahrtbundesamtes sowie Kostenangaben des ADAC. Der tatsächlich genutzte Fahrzeugtyp kann durch den Nutzer verändert werden.

Die Distanzen, die für Arbeits- und Ausbildungswege mit dem Pkw zurückgelegt werden, lassen sich über Entfernungen zwischen den gewählten Wohnorten sowie den definierten Arbeits- und Ausbildungsplätzen ermitteln. Wie schon beschrieben wurde, werden die Distanzen nicht adressscharf ermittelt, sondern als Entfernung zwischen den jeweiligen „Verkehrszellen“, in denen die Orte gelegen sind.  
Die Pkw-Wege für die sonstigen Wegezwecke (Versorgung, Freizeit, Bringen und Holen) werden in Abhängigkeit des Haushaltstyps und des Wohnortes abgeschätzt. Die Grundlage dafür bilden Auswertungen repräsentativer Erhebungen zum Verkehrsverhalten. Die so ermittelten Distanzen werden unter Nutzung von Daten des ADAC mit fahrzeugtypischen Kostenkennwerten je Kilometer zu monatlichen Kosten verrechnet. 
Der Nutzer kann die zugrunde gelegten Distanzen für die „sonstigen Wege“ (=Nicht-Arbeitswege) sowie z.B. Verbrauchswerte für den jeweiligen Fahrzeugtyp anpassen.

Aus den Angaben des Nutzers ist die räumliche Lage der Wohn- sowie der Arbeitsorte bekannt. Mit diesen wird über eine Schnittstelle die Fahrplanauskunft des VBB angefragt und eine entsprechende Verbindungs- und Tarifinformation angezeigt. Ausgewiesen werden zunächst die monatlichen Kosten für ein Jahres-Abo einer Zeitkarte mit dem erforderlichen Gültigkeitsbereich, die für den Weg zwischen gewähltem Wohn- und Arbeitsort benötigt wird. Gibt der Nutzer an, mehr Zeitkarten besitzen zu wollen als Arbeitswege mit dem ÖPNV aufgesucht werden, so werden dafür in Abhängigkeit der Haushaltsstruktur sowie des Wohnorte Zeitkarten vorbelegt. Die Auswahl kann durch den Nutzer angepasst werden.

Die Bilanzierung im WoMoKo berücksichtigt auch Kostenersparnisse durch Geltendmachung der Entfernungspauschale. Dabei werden neben den für die Erreichung der Arbeitsplätze zurückgelegten Distanzen haushaltstypische Annahmen (z.B. zum Grenzsteuersatz) berücksichtigt.

Es handelt sich bei den im WoMoKo-Datenmodell hinterlegten Verhaltensannahmen und Kostenkennwerte um Grundlagen, die auf Basis der Auswertungen zahlreicher und umfangreicher Datenquellen hergeleitet werden. Diese bilden dennoch jedoch „nur“

  • ein durchschnittliches haushaltstypisches Verhalten (z.B. Stromverbrauch im gewählten Wohnungstyp oder Pkw-Nutzung sonstige Wege in der gewählten Verkehrszelle) sowie
  • durchschnittliche Kostenkennwerte (z.B. durchschnittliche Mietkosten in der jeweiligen Wohnkostenzone, durchschnittliche Betriebskosten eines Mittelklassewagens) ab.

Mit dieser Kostenschätzung zeigt der WoMoKo grundsätzliche Wirkungszusammenhänge und Kostenunterschiede zwischen Standorten mit hinreichender Genauigkeit auf. 
Die tatsächlichen Kosten des Haushaltes werden am gewählten Standort in Abhängigkeit seines konkreten Verhaltens sowie spezifischer Kostenkennzahlen jedoch vermutlich abweichen. 
Der WoMoKo bietet jedoch die Möglichkeit, Verhaltensannahmen und Kostenkennwerte im Zuge der Nutzung individuell an die konkrete Situation des Haushaltes anzupassen und so die Kostenschätzung zu präzisieren.