Seit Beginn der Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin läuft der umfangreich geplante Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg das Qualitätsmanagement für den Ersatzverkehr übernimmt, hat am ersten Wochenende den Ersatzverkehr vor Ort intensiv geprüft.
Die ersten Beobachtungen zeigen, dass die geplanten Fahrzeiten zwischen den Haltestellen gut eingehalten werden. Dadurch funktionieren auch die Anschlüsse – etwa in Kyritz, Quitzow oder Wustermark – zuverlässig. Zusätzliche Haltestellen in Orten wie Nauen, Friesack und Kyritz werden von den Fahrgästen gut angenommen. Auch die Züge des Regionalverkehrs (RE4, RB14, RB21), die als Zubringer zum Ersatzverkehr dienen, waren größtenteils pünktlich unterwegs.
Verbesserungspotenzial besteht jedoch bei der Fahrgastinformation und der Beschilderung der Busse. Teilweise fehlen Fahrplanaushänge an den Haltestellen, und die Busse sind nicht immer klar oder vollständig gekennzeichnet. Auch die Echtzeitdaten sind bislang nur für einen Teil der Flotte zuverlässig verfügbar. Darüber hinaus wünscht sich der VBB eine bessere Ausstattung der Haltestellen – insbesondere zusätzliche Unterstände an Umsteigepunkten wie Wustermark und Quitzow.
Die Erkenntnisse aus dem ersten Betriebswochenende wurden bereits am Montag mit den beteiligten Akteuren ausgewertet. Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität wurden eingeleitet: fehlende Ausstattungselemente werden ergänzt und Probleme bei der Echtzeitdatenübertragung angegangen. Der SEV wird weiterhin beobachtet – sowohl hinsichtlich der Fahrzeugqualität und Fahrgastinformation als auch der Verkehrsnachfrage, die bislang noch gering ist.
Auch die Umleiterverkehre auf der Schiene stehen im Fokus. Die Linien RE6 und RE85 bieten dort, wo möglich, attraktive Alternativen zum Ersatzverkehr. Während es am Samstag noch zu Verspätungen und Ausfällen kam, stabilisierte sich der Betrieb bereits am Sonntag und Montag. Dennoch werden die Ursachen weiter analysiert und Maßnahmen zur Verbesserung geprüft. Die Vorbereitung des SEV war eine logistische Herausforderung, die intensive Abstimmungen mit DB InfraGO, Städten, Gemeinden, Landkreisen und Verkehrsunternehmen erforderte. Auch das Feedback von Bürgerinnen und Bürgern – etwa im Rahmen der Roadshow an Bahnhöfen wie Falkensee, Brieselang und Wittenberge – floss in die Umsetzung ein. So wurden unter anderem Anschlüsse im Tagesrandverkehr verbessert und eine neue ÖPNV-Verknüpfungsanlage mit P&R-Flächen in Wustermark errichtet.