Potsdams Bahnhöfe werden schöner: Pilotprojekt zeigt erste Ergebnisse

Graffiti-Wandgestaltung unter einer Brücke am Golmer Bahnhof. Sigmund Freud mit seiner Aussage: "Diese Frage ist zu gut, um sie mit einer Antwort zu verderben!"
Graffiti-Wandgestaltung unter einer Brücke am Golmer Bahnhof. Sigmund Freud mit seiner Aussage: "Diese Frage ist zu gut, um sie mit einer Antwort zu verderben!" © VBB

Neue Gestaltung macht Bahnhöfe zu Orten der Identifikation • Bedürfnisse von Fahrgästen im Fokus • Bahnfahren wird attraktiver 

Die Deutsche Bahn (DB), die Landeshauptstadt Potsdam und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) kümmern sich gemeinsam in einem Pilotprojekt um die Potsdamer Bahnhöfe. Das Leitbild: Potsdamer Bahnhöfe als Leinwand der städtischen Kulturlandschaft. Die Bahnhöfe erhalten durch das Einbeziehen von örtlicher Architektur, Geschichte und Kultur ein neues Gesicht.

Wie angekündigt, wurde im Bahnhof Golm begonnen. Die ersten Ergebnisse wurden heute von DB, Landeshauptstadt Potsdam und VBB vorgestellt. Hier konnte die Öffentlichkeit auch mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen.

An einer Fassade wird mit der neuen „Galerie der Wissenschaften“ auf den Universitätsstandort Bezug genommen. Abgestimmt dazu wurden Personenunterführung und Treppenaufgänge farblich gestaltet.

Mike Schubert, Oberbürgermeister der Stadt Potsdam: „Potsdams Bahnhöfe werden schöner - das ist das erfreuliche Ergebnis dieser besonderen Kooperation. Es profitieren davon die Einwohnerinnen und Einwohner, aber auch die zahlreichen Berufspendler und Gäste. Für sie sind die Bahnhöfe das Tor in die Stadt – eine Stadt, die auf umweltgerechte Mobilität setzt.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin–Brandenburg: „Mit der Aufwertung der Potsdamer Bahnhöfe wollen wir weg vom rein technischen, funktionellen Bahnhof – hin zu einem Bahnhof mit Willkommenscharakter für die Region und die Reisenden. Hier entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Partnern ein Projekt, das als Best-Practice-Beispiel dienen kann. Es wäre doch durchaus denkbar und wünschenswert, dass die gemeinsame Kooperation für Bahnhöfe als Aushängeschild des ÖPNV Nachahmer findet. Denn nicht nur Anwohner*innen, Pendler*innen und Tourist*innen profitieren davon, sondern auch unsere Umwelt.“

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Brandenburg: „Mit dem Kooperationsvertrag werden die Bahnhöfe in der Region in Zukunft noch attraktiver. Ich freue mich, dass wir mit der Stadt Potsdam und dem VBB jetzt zwei starke Partner haben, die unterstützen und zusätzliche Impulse geben. Die Reisenden werden die Verbesserungen merken!“

Damit Fahrgäste sich beim Ankommen und Abfahren wohler fühlen, wird die Orientierung durch eine neue Wegeleitung und moderne Infomonitore verbessert, werden Wände und Fassaden heller und freundlicher gestaltet sowie die Dächer erneuert. Um dem wachsenden Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen, wird langfristig die Anschlussmobilität verbessert.

Weitere Potsdamer Bahnhöfe sollen folgen. Beispielsweise stellt die DB an der Station Park Sanssouci am Vorplatz Pflanzkübel auf. Eine farbige Gestaltung der Tunnelwand mit Fledermäusen steht für den Umweltschutz. In Charlottenhof wird das Empfangsgebäude instandgesetzt, Stadtsilhouetten entlang der Lärmschutzwand schaffen einen fließenden Übergang zur Umgebung. Den Bahnhof Medienstadt Babelsberg verschönert die DB mit Motiven aus in Babelsberg gedrehten Filmszenen.

Hintergrund: Die Deutsche Bahn, die Landeshauptstadt Potsdam und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg haben im Juni 2021 ein gemeinsames Maßnahmenpaket zur Aufwertung von Bahnhöfen aufgelegt. Das Pilotprojekt stellt die Bedürfnisse der Reisenden an den Bahnhöfen in den Fokus. Die Potsdamer Bahnhöfe Golm, Park Sanssouci, Charlottenhof, S-Babelsberg und Medienstadt Babelsberg sind Teil des Programms.